Rye Whiskey oder Rye Whisky ist eine beliebte Whiskysorte, die meist aus Roggen besteht. Diese Whiskeysorte wird hauptsächlich in Nordamerika hergestellt, wo ein Roggenanteil von 51 % gesetzlich, bei der Whiskyherstellung, vorgeschrieben ist. Um ihn als Rye Whiskey bezeichnen zu können. Im Gegensatz dazu besteht Bourbon aus mindestens 51% Mais, sowie Roggen oder Weizen und Corn Whiskey aus 79% Mais.
Eine Ausnahme ist der kanadische Whisky, der aus historischen Gründen als Rye Whisky bezeichnet werden darf, egal ob er Roggen enthält oder nicht.
Während es heute wieder einen Markt für reinen Rye Whiskey gibt, wird der größte Teil der Whiskyproduktion weiterhin mit neutralem Alkohol oder anderen Whiskeys verschnitten, um Blended Whiskeys herzustellen. Doch im Gegensatz zu Bourbon und Scotch, wird der Rye Whisky immer beliebter bei Whiskyliebhabern.
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Beim Rye Whiskys gibt es zwei unterschiedlichen Herstellungsarten, einmal den American Rye Whiskey und den Canadian Rye Whisky:
American Rye Whiskey
Amerikanischer Rye Whisky muss mit mindestens 51 Prozent Roggen Maische destilliert worden sein. Die anderen Bestandteile der Maische sind gewöhnlich Mais und gemälzte Gerste. Danach lagert er in verkohlten Eichenfässern. Er darf bei der Herstellung nicht mehr als einen Alkoholgehalt von 80 Volumen-% enthalten. Wenn er für mindestens zwei Jahre gereift ist und nicht mit anderen Spirituosen gemischt wurde, erhält er die Bezeichnung Straight Rye Whiskey.
Rye Whiskey war historisch der vorherrschende Whiskey der nordöstlichen Staaten in Amerika, vor allem in Pennsylvania und Maryland wurde er gerne getrunken. Zentrum der Roggen-Whiskey-Produktion war in den späten 1700er Pittsburgh. Nach der Prohibition gab es kaum noch Roggen-Whiskey, nur wenige Whiskymarken wie der Old Overholt überlebten diese Zeit. In der Zeit der Prohibition stellten sich die Verbraucher zudem auf weniger kräftige Spirituosen wie Gin, Rum oder Blended Whisky um, die erst geschmuggelt und dann heimlich produziert wurden.
Durch diese Geschmacksveränderung bei den Verbrauchern hatte es der Rye Whiskey nach der Prohibition schwer. Es wurde weiterhin mehr Bourbon, Scotch und Irish Whiskey gekauft.
Heute gibt es wieder eine wachsende Anzahl von Rye Marken wie Wild Turkey Rye, George Dickel Rye, Bulleit Rye, Pikesville Rye, Rittenhouse Rye, Old Overholt, Jim Beam Rye, Col. EH Taylor, Sazerac Rye, Thomas H. Handy und verschiedene kleinere Unternehmen.
Erst in den letzten Jahrzehnten mit dem Aufkommen der Single Malts und einer stärkeren Diversifizierung des Whisky-Markts feiert auch der Rye Whisky wieder sein Comeback. Seitdem 21. Jahrhunderts experimentierten wieder viele Whiskyhersteller mit Rye Whiskey. Inzwischen befinden sich im mehr Rye Sorten auf dem Markt. Zum Beispiel wurde der Jack Daniel's Rye Whiskey als limitierte Auflage hergestellt.
Die Vereinigten Staaten fordern ein, dass Rye Whiskyflaschen etikettiert sind und mindestens 51 Prozent Roggen in der Maische enthalten. Deshalb dürfen viele der kanadischen Rye Whiskysorten nicht in der USA verkauft werden.
Heute wird US-Rye-Whisky vor allem von den großen Bourbon-Brennereien in den Südstaaten Kentucky und Tennessee und der MGP Distillery in Indiana produziert. Diese haben sich zudem auf speziell teure Whiskeysorten eingelassen und produzieren den Rye Whiskey oft unter historischen Labels und Markennamen aus Pennsylvania oder Maryland.
Eine Besonderheit ist der Old Potrero Rye Whiskey von Anchor Distilling in San Francisco, dessen Maische nur aus Roggen besteht. Diese Whiskysorte wird als einjähriger und einmal als dreijähriger 'Straight Rye' vertrieben.
Kanadischer Rye Whisky
Kanadischer Whisky wird oft als Rye Whisky bezeichnet, der aus historischen Gründen als Rye Whisky bezeichnet werden darf. Es ist aber nicht erforderlich, dass Roggen bei der Produktion verwendet werden musste, um Whiskys mit den rechtlich identischen Labels "Canadian Whisky", "Canadian Rye Whisky" oder "Rye Whisky" in Kanada zu produzieren. Vorausgesetzt, er besitzt das Aroma, den Geschmack und den Charakter, den kanadischen Whiskys haben müssen. Meistens werden in Kanada die kanadischen Whiskys gemischt, um diesen Charakter zu erzielen. Typischerweise werden sie aus Mais oder Weizen hergestellt und in gebrauchten Fässern gealtert, zusammen mit einer kleinen Menge an Aroma-Whisky, der aus einem Roggenbrei hergestellt und destilliert wurde.
Die meisten zeitgenössischen kanadischen Whiskys enthalten nur einen Bruchteil Roggen, mit Ausnahme einiger Marken, wie Alberta Premium und Canadian Club Chairman's Select, die aus 100% Roggen-Maische hergestellt wurden.
Generell müssen kanadische Whisky mindestens 3 Jahre lang in Holzfässern gereift sein. Diese Anforderung unterscheidet sich von den Vorschriften für den gemischten US-Whisky, bei dem die Spirituosen nicht gealtert sein müssen.
Cocktails mit Rye Whiskey
Popularität gewann Rye Whiskey als Zutat für Cocktails mit Whiskey. Den im Vergleich zu Bourbon sind seine intensiven und trockenen Aromen ideal für die Whisky Cocktail Herstellung. Viele klassische Whiskey Cocktails wie der Old Fashioned, der Manhattan oder der Sazerac enthalten den Rye Whiskey als Zutat. Durch seinen weniger süßen Geschmack ergänzt er sich am besten mit den anderen Zutaten.
Unterschiede zwischen Rye und Bourbon
Roggenkorn gibt dem Whisky einen würzigen, trockener, bitteren und fruchtigen Geschmack. Bourbon, der mit mindestens 51% Mais destilliert wurde, sorgt für einen merklich süßeren Whisky. Sie können den Unterschied leicht schmecken, wenn Sie ein Manhattan mit Bourbon und ein anderes mit Rye herstellen.
Amerikanische Rye Whiskey werden manchmal mit dem Islay Whisky gleichgesetzt. Mit der Zeit löste der Rye Whisky den Bourbon bei der Herstellung von Cocktails mit Whisky ab. Er wird besonders bei Whisky-Cocktails, wie Whiskey Sours, Manhattan und Old Fashioneds verwendet.
Geschmack des Rye Whiskey
Bei seinem starken, kräftigen und würzigen Geschmack, spielt natürlich die Fassreife eine entscheidende Rolle. Je nachdem wie lange er gereift ist, so ausgeprägt sind die einzelnen Aromen.
In Amerika muss er mindestens 2 Jahre in verkohlten Eichenfässern gelagert werden. So entsteht seine starke Würze, die gerade beim Cocktailmixen gut passt. Bourbon ist im Vergleich viel milder und süßer. Früher wurde der Rye Whiskey eher von der älteren Generation getrunken, doch mittlerweile ist er durch die Zutat im Cocktail, bei vielen Jungen beliebt geworden.